„Welcome to the goodgang, honey! Die Bremerin Saskia Behrens hat das Charity-Label „Goodgang“ gegründet. Im Interview verrät die Freiberuflerin aus Bremen, welche Projekte ihr Label unterstützt und auf welche sozialen Aspekte sie für die Goodgang-Kollektion achtet.“
Goodgang: Lässige Mode für einen guten Zweck
Das neue Label der Konzepterin und Designerin Saskia Behrens „Goodgang“ bietet Collegejacken, Babybodies, T-Shirts und Mützen mit Spendenplus. Beim Kauf dieser Charity-Produkte fließt ein Teil der Gelder an ausgewählte soziale Projekte. Gemeinsam mit ihren Kollegen Norman Kanter (Produktion), Anthony Sherrill (Shop) und Unterstützung von Freunden und Familie, will sie noch mehr Ideen an den Markt bringen. Im Interview verrät die Chefin der Goodgang, was hinter ihrem Label steckt.
Saskia, eure Marke hat ein klares Motto – Support the Kids / Support the Makers. Auf den ersten Blick gar nicht so einfach zu verstehen. Wohin genau geht ein Teil meines Geldes?
Die „Support the kids“ Collegejacke und unser Babybody unterstützen das SOS-Kinderdorf. Im Kaufpreis steckt eine Spende, die wir weitergeben. „Support the Makers“ steht zusätzlich für die Unterstützung von Künstlern und Kreativen. Jedes unserer Produkte hat einen Produkt-Paten. Das Prinzip funktioniert so: Meine Maker*Innen unterstützen uns als Goodgang-Botschafter und wir supporten mit Überraschungen in unseren Paketen die Künstler. So helfen wir ihnen bekannter zu werden und bescheren ihnen eine zusätzliche Reichweite. Mit der Collegejacke unterstützen wir die Sängerin Meral Al-Mer. Beim Kauf eines Babybodies geht der Support an die Reiseblog-Autorin Pia Winter von Little Lilies Diary. Sie schreibt über Reisen mit Kindern.
Der Witz von Goodgang-Produkten entsteht durch euren Logo-Aufdruck und eine individuelle Beschriftung, wie der eigene Name und das Geburtsdatum. Hier in Bremen wird die Kollektion zur „Goodgang-Kollektion“, wenn ihr die Kleidung individuell beflockt. Also mit einer speziellen Folie bepresst. Aber ihr stellt die Collegejacken und Babybodies nicht selbst her. Wie passt das zur sozialen Idee?
Stimmt. Wir kaufen die Klamotten fertig genäht ein. Mein Team und ich sind Werbefachleute und kennen uns sehr gut mit Werbeträgern und -Technik aus. Am liebsten würde ich zukünftig nach dem Directtrade-Prinzip einkaufen und mir die Produktionsbedingungen direkt vor Ort ansehen. Aktuell muss ich mich auf die gängigen Siegel für Textilproduktion verlassen. Unsere Collegejacken werden in Pakistan unter dem WRAP-Siegel produziert. Das amerikanische Siegel garantiert die Einhaltung von Mindeststandards wie Arbeitsschutzregeln und Mindestlohn, keine Kinderarbeit und Umweltschutz in der Textilproduktion. Da muss ich aber auch klar sagen: Es ging bestimmt noch besser, aber nicht zu dem aktuellen Preis. Unser Lieferant und Zwischenhändler für die Jacken ist ein Kompromiss zwischen besseren Produktionsbedingungen im Herstellungsland und einer bezahlbaren Goodgang-Jacke für möglichst viele Menschen. Alles lässt sich immer besser machen, aber irgendwo muss man anfangen.
Ursprünglich war gar kein eigenes Label angedacht…
Ja! Ich wollte eigentlich nur ein Produkt für ein Benefiz-Event zum Geburtstag meiner Kreativwerkstatt „Kalle“ bei steuern. Jede Menge Kreative haben ihre Produkte verkauft und einen selbstbestimmten Anteil davon für das SOS-Kinderdorf gespendet. Ich hatte kein Produkt und plötzlich eine Idee für ein Produkt mit Miteinander-Charakter. Collegejacken stammen ursprünglich aus dem Teamsport und betonen dieses Miteinander. Mein Motto „Wir bilden eine Gang und machen gemeinsam was Gutes“ hat überraschend einen Nerv getroffen. Sicherlich auch dank all der prominenten Paten des SOS-Kinderdorf wie etwa Meral. Die standen kurzerhand mit meiner Lovekutte auf der Bühne und haben von der Idee erzählt. Seitdem verschicken wir an unsere Goodgang in ganz Deutschland und darüber hinaus.
SOS-Kinderdorf gibt euch ordentlich Rückendeckung…
Ja, das SOS-Kinderdorf hat über seine Paten großartige Connections. Die Goodgang hat Stars wie Schauspielerin und Bloggerin Anna Wolfers und Ehemann Johannes Strate von Revolverheld, Bloggerin Anna Frost, Social Media-Akteur Ricardo Simonetti oder RTLII-Moderator Det Müller hinter sich. Und alle untersützten die Goodgang-Idee. Marken wie die Schuhmarke TOMS machen Werbung mit Slogans wie buy one, give one. Auch ChariTea/Lemon Aid arbeitet mit Spenden für Projekte pro verkauftes Produkt. Wie viel konkret kann die Goodgang mit einem Verkauf spenden? Für vier Monate haben wir komplett ehrenamtlich gearbeitet und pro Jacke sind 15 Euro direkt an das SOS-Kinderdorf geflossen. Wenn die Idee weiterleben soll, müssen wir die eigenen Kosten natürlich auch decken. Seit Mitte August liegt der Spendenanteil deshalb bei 5 Euro pro Stück.
Für das neue T-Shirt und die Mütze arbeitet ihr auch mit neuen Spendenpartnern zusammen…
Ja, das Goodgang-T-Shirt bringen wir zusammen mit dem Portal Dharma an den Start. Dharma Doo startet in Kürze eine Internetplattform für soziale und faire Projekte. Dort sind auch wir vertreten. Wir unterstützen uns also gegenseitig. Der Spendenanteil des Shirts fließt an ein Patenprojekt von Dharma Doo Gründer Paul Harazim in Kathmandu. Dort werden neue Rollstühle für Menschen vor Ort benötigt. Außerdem haben wir auch eine Mütze heraugebracht. Patin ist hier die Sängerin Flinte.
Du planst zusätzlich Charity-Events?
Ja. Zusammen mit dem SOS-Kinderdorf haben wir im Dezember einen „Support the Mamas-Tag“ veranstaltet. Das war ein schöner Entspannungstag mit Konzert und Kinderbetreuung. Für diese Eventreihe sammeln wir Spenden, denn heldenhafte Eltern können diese Auszeit nur gewinnen. Hoffentlich spenden sie dann für die Nächsten. Getreu dem Grundgedanken bei der Lovekutte – lasst uns alle eine Gang werden und was Gutes machen. Egal wie alt wir sind oder wo wir herkommen. Deshalb sammeln wir auch Fotos von unserer Goodgang-Familie. Macht doch mit und seid auch dabei. Übrigens ist natürlich schon ein „Support the Papas-Event“ in Planung.
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